Nächste Schritte
Das Projekt GeoLaB gliedert sich in mehrere Projektphasen: Aktuell läuft die Aufsuchungsphase, daran schließt sich später die Errichtungsphase an. Erst danach beginnt der eigentliche Forschungsbetrieb.
Projektphasen | GeoLaB
Aufsuchungsphase
Seismik-Truck im Einsatz auf der Tromm. © GFZ
Bohrplatz mit Schallschutzwand auf der Tromm. © KIT
In der Aufsuchungsphase führen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in 2024 und 2025 Untersuchungen bei Wald-Michelbach, Grasellenbach und Rimbach durch. Dabei soll die Frage geklärt werden: Eignet sich die Gegend rund um die Tromm geologisch tatsächlich für das Forschungslabor?
Es sind verschiedene Untersuchungen geplant, deren Genehmigungen bei der Hessischen Bergaufsicht beantragt werden:
» Grundwasserbeobachtung: Probennahme und weitere Messstellen rund um das Thema Wasser zur hydrogeologischen und hydrochemischen Datenermittlung
» Seismisches Monitoring: passive Überwachung der Bodenerschütterung durch Seismometer-Messstellen
» Seismik: Der Untergrund wird mit Hilfe von Schallwellen, die durch Vibration erzeugt werden, untersucht.
» Geophysikalische Messungen: Mit weiteren Messkampagnen werden beispielsweise elektrische und magnetische Eigenschaften des Untergrundes bestimmt.
» Erkundungsbohrungen: Zudem wird von der Tromm in die Tiefe gebohrt, um die geologischen Schichten noch genauer zu erkunden.
Seismik
Geophysik
Lageplan der Erkundungsbohrungen südwestlich des Naturspielorts Tromm. © KIT, Luftbild Tromm Google Maps, 2024
Baustelle mit Bohrgerät © KIT
Erster Kern aus der Bohrung GeoLaB-1 © GeoLaB
Erkundungsbohrungen
Auf der Tromm wird in die Tiefe gebohrt, um die geologischen Schichten noch genauer zu erkunden (Erkundungsbohrungen). Der Bohrplatz liegt südwestlich des Naturspielortes auf der Tromm. Die Bohrbautselle wurde mit einer 10 Meter hohen Schallschutzwand umbaut, um die Schallemissionen stark zu reduzieren.
Die erste Bohrung wurde in den Monaten Februar und März 2025 ca. 500 Meter tief in den Untergrund gebohrt. Sie wurde über die gesamte Bohrstrecke hinweg gekernt, d.h. das herausgebohrte Gestein wird erhalten und geborgen. Diese Bohrkerne werden im Nachgang der Bohrung von Forschenden des GeoLaB-Teams intensiv untersucht. Beispielsweise gehen wir der Frage nach, welche Permeabilität, also Durchlässigkeit, das Gestein aufweist und wie es zusammengesetzt ist. Nach der Bohrung fanden im April Tests und Messungen im Bohrloch statt, um die geologischen Eigenschaften noch genauer zu bestimmen. Es wurde insbesondere untersucht, wie geklüftet der Untergrund ist und wie wasserdurchlässig der Untergrund ist.
Was zeigt die erste Bohrung für Ergebnisse?
Die Ergebnisse der ersten Bohrung sind für GeoLaB sehr interessant: In der Bohrung wurden über 500 Meter Granitoide vorgefunden. Aktuell laufen noch die Ergebnisauswertungen der Untersuchungen. Wir können jedoch schon sagen, dass in vielen Tiefenbereichen geklüftete Zonen identifiziert werden konnten, die Hinweis auf gewisse Wasserdurchlässigkeiten des Untergrundes geben.
Die zweite Bohrung
Aufgrund der vielversprechenden Ergebnisse der ersten Bohrung wurde im Juni 2025 vom selben Bohrplatz aus eine zweite Erkundungsbohrung durchgeführt. Das Besondere der zweiten Bohrung: Sie wurde abgelenkt. Das heißt, sie verlief schräg in den Untergrund – bis in eine Tiefe von 585 Metern und in eine horizontale Entfernung von über 350 Metern.So konnten wir einen größeren Bereich des Tromm-Massivs unter die Lupe nehmen.
Messungen vom Bohrloch aus
Die Erkundungsbohrungen sind nicht nur wichtig für einen direkten Einblick in das Gestein und den Aufbau der Tromm, sondern können auch für geophysikalische Messungen genutzt werden. Hierzu werden Sensoren direkt im Bohrloch eingebaut, die wichtige Daten aus dem Untergrund liefern können.
Bevor diese Messungen starten können, muss das Bohrloch vorbereitet werden. In der Woche vom 4. bis 8. August wird das bestehende Bohrloch der ersten Bohrung von Zementresten befreit. Dafür wird der Bohrturm erneut aufgebaut – es finden jedoch keine neuen Bohrungen statt. Die Maßnahme dient ausschließlich der technischen Vorbereitung der Messungen in den folgenden Wochen.
Und nach der zweiten Bohrung?
Nach Abschluss der Untersuchungen rund um die zwei Bohrungen wird die Baustelle wieder vollständig zurückgebaut.
Planungs- und Errichtungsphase
Sollten die Untersuchungen der Aufsuchungsphase zeigen, dass das Trommgebiet ein sinnvoller Forschungsstandort ist, gehen die Planungen weiter. 2026 startet dann gegebenenfallsdie Planungsphase- und Errichtungsphase und umfangreiche Fragen müssen beantwortet werden:
» Wo könnte der Stollen gebaut werden?
» Wie lassen sich die Baustelle und die Zufahrt einrichten?
Natürlich sind auch dann wieder Genehmigungen von der Hessischen Bergaufsicht als zuständige Behörde erforderlich. Schließlich soll der Stollen für das Forschungslabor GeoLaB in den Berg hinein gebaut werden.
Während der Errichtungsphase des Stollens kann es für Anwohnende zu Störungen kommen, zum Beispiel durch Lärm oder Verkehr. Es werden Wege gesucht, wie Verkehr vermieden werden kann, zum Beispiel durch die Nutzung des Abraums vor Ort. Sobald klar ist, wann die Baustelle eingerichtet wird und welche Folgen das für die Bürgerinnen und Bürger vor Ort hat, werden diese direkt informiert.
Im Stollen wird das Labor eingerichtet. Eine Besucherrampe und später ein Informationspavillon sollen GeoLaB für die Bevölkerung sowie Besucherinnen und Besucher der Trommregion erfahrbar und die faszinierende Welt unter unseren Füßen sichtbar machen. Dort wird es regelmäßige Veranstaltungen vom GeoLaB-Team und den beteiligten Forschenden geben.